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Unter schwarzem Kreuz: Der Deutschritterorden
Report, Geschichte • 25.11.2017 • 21:05 - 22:00
Deutschritter in Angriffsformation
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Ein Ritter und ein Pruße im Kampf
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Ritter aus dem Westen kommen zur Unterstützung.
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Ritter beim Angriff
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Angehörige des baltischen Volksstamms der Prußen
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Produktionsland
Deutschland / Polen
Produktionsdatum
2016
Report, Geschichte
Die Erinnerung an die Ordensritter des Mittelalters ist vor allem mit den blutigen, missionarischen Kreuzzügen ins Heilige Land verknüpft. Weniger bekannt ist die zentrale Rolle des Deutschen Ordens bei der Gründung eines mächtigen Staates im Osten Europas. Der vierte Hochmeister des Deutschritterordens, Hermann von Salza, war ein erfahrender Politiker und einflussreicher Berater von Kaiser Friedrich dem II. Von Salza hatte schon kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 1210 versucht, ein vom Orden kontrolliertes Kerngebiet in Europa zu errichten, zunächst in Ungarn. Mit der sich abzeichnenden Niederlage in Palästina stützte er sich auf einen päpstlichen Auftrag, die heidnischen Völker im heutigen Baltikum zu missionieren. Dort sah er eine neue Chance und nutzte sie. Die Ordensritter gründeten auf dem Gebiet des späteren Ostpreußens und weiten Teilen des heutigen Estland und Lettland einen eigenen Staat. Die Marienburg südlich von Danzig war der Sitz des Hochmeisters und gilt noch heute als Symbol des Deutschordensstaates. Unter Führung des Deutschritterordens wurde ein für die damalige Zeit modernes, politisch und militärisch erfolgreiches Staatswesen geschaffen. Wie konnte das gelingen? Wie hat sich der Orden mehr als zwei Jahrhunderte lang gegenüber den Nachbarn Polen und Litauen behauptet? Und was führte letztlich trotz fortschrittlicher Verwaltung und einer starken Armee zum Zerfall dieses für das Mittelalter einzigartigen politischen Gebildes?