Ungeachtet des zunehmenden Gestapo-Terrors verhilft ein loser Widerstandskreis in Berlin Juden zur Flucht, verteilt Flugblätter - und sammelt militärische Informationen. Einer der Organisatoren war Harro Schulze-Boysen. Als Offizier im Berliner Luftfahrtministerium verschafft er sich Zugang zu Hitlers Aufmarschplänen für den Angriff auf die Sowjetunion und schließlich auch für den Vorstoß nach Süden, nach Stalingrad. Diese Informationen will er unbedingt an die Alliierten weiterleiten, denn ein Sturz des Naziregimes von innen heraus scheint unmöglich. Er kommt in Kontakt mit einem sowjetischen Spionagering in Brüssel und Paris. Dieser rekrutiert sich vorwiegend aus jüdischen Kommunisten, darunter Leopold Trepper, einem ehemaligem Palästinakämpfer. Sie funken heimlich militärische Informationen nach Moskau. Belgien und Frankreich sind seit 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Ein Agent wird aus Brüssel nach Berlin geschickt, um Harros dringliche Informationen aufzunehmen. Nächtelang werden sie dann von Brüssel nach Moskau gefunkt. Und in jeder Nacht engen die Peilsender der deutschen Abwehr den Standort des Funkgeräts in Brüssel weiter ein, bis sie die Funker schließlich aufspüren und verhaften. Trepper gelingt in letzter Minute die Flucht nach Paris, von wo er weiter operiert. Doch die Quelle in Berlin ist nun besonders gefährdet: Harro Schulze-Boysen. Auf Basis aktueller historischer Recherchen erzählt Carl-Ludwig Rettinger die dramatische Geschichte der Roten Kapelle, mit Spielfilmausschnitten und Aussagen von Nachfahren und Historikern.