Hitzewallungen, Benommenheit, Schwindel: Die Hamburger Krankengymnastin Franziska ist überzeugt, dass sie unter Symptomen der beginnenden Wechseljahre leidet. Beim Frauenarzt bekommt die Mittvierzigerin jedoch eine etwas andere Ursache für ihre Befindlichkeiten genannt: Sie ist schwanger. Franziska fällt aus allen Wolken. Nach Jahren der unerfüllten Kinderwünsche hatte sie die Hoffnung längst aufgegeben. Doch als sie ihrem Mann von der freudigen Neuigkeit erzählen will, wird sie von ihm mit einer anderen Nachricht kalt erwischt: Andreas packt seine Koffer und zieht aus. Er sieht die Ehe in einer Sackgasse und Franziskas manischen Sauberkeits- und Kontrolltick erträgt er sowieso schon lange nicht mehr. Damit droht der Traum von Kind und Familie ein jähes Ende zu nehmen. Getrieben von ihren Neurosen und der Angst vor der Risikoschwangerschaft sieht Franziska keine Chance für sich und das Baby. Ihr Entschluss zu einem Abbruch steht fest - bis sie zufällig der 19-jährigen Lilli begegnet. Die quirlige Lebenskünstlerin ohne festen Wohnsitz ist ebenfalls schwanger, freut sich aber trotz aller Widrigkeiten riesig auf die Mutterschaft. Dieser geballte Lebensmut bringt auch Franziska zum Umdenken. Gegen alle Ängste und Zweifel beschließt sie, ihr Kind zur Welt zu bringen. Nicht nur das: Als Lilli eines Tages bei ihr vor der Tür steht, lässt Franziska sich dazu hinreißen, die Wohnungslose vorübergehend aufzunehmen. Damit prallen zwei Welten aufeinander. Mit Lilli ziehen nicht nur schräge Müsli und Fast Food in Franziskas wohlgeordnetes Stadthäuschen, sondern auch so ungewöhnliche Abendbeschäftigungen wie Billardspielen mit dem jungen Flugzeugbauer Simon. Für Franziska wird er, obwohl 20 Jahre jünger, schnell zu einer unverzichtbaren Stütze - und mehr. Und so findet sich Franziska plötzlich in einem ganz neuen Leben wieder - bis eines Tages Andreas wieder vor der Tür steht. Mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Silke Schütze ist Matthias Steurer eine gefühlvolle Komödie gelungen, die bei aller Heiterkeit auch leisere und ernstere Töne anschlägt. Erfrischende Charaktere und eine lebensnahe Geschichte machen den Film zu einem leichtfüßigen, dabei aber anspruchsvollen Vergnügen.