(1) Irak: Das Land verdurstet Die Sümpfe Mesopotamiens im Irak vertrocknen aufgrund des Wassermangels. Jassim Al Asadi kämpft darum, die Katastrophe abzuwenden. Er will ein Ökosystem retten, das einst zu den reichsten der Welt gehörte und von dem die Menschen gut leben konnten. Im vergangenen Jahr wurde er entführt, gefangen gehalten und mehrere Tage lang gefoltert. Im Irak sind Drohungen gegen Umweltaktivisten an der Tagesordnung. Deshalb flohen schon viele von ihnen ins Ausland, aber Jassim beschloss, seinen Kampf fortzusetzen, koste es, was es wolle. Ihm zur Seite steht eine neue Generation junger Aktivisten, die sich nicht mit der angekündigten Katastrophe abfinden will. Gemeinsam kämpfen sie für den Erhalt eines Erbes und das Ideal von einem anderen Irak. (2) Indien: Leben über 50 Grad Im Jahr 2024 litt Indien unter der längsten Hitzewelle seit Menschengedenken. Das Thermometer stieg auf über 50 Grad in der Hauptstadt Neu-Delhi und auf bis zu 56 Grad in Nagpur im Westen des Landes. In den nördlichen Ebenen, die regelmäßig von verheerenden heißen Staubstürmen heimgesucht werden, müssen die Bauern mit ansehen, wie ihre Tiere verdursten oder in der Hitze einfach kollabieren. Im Westen, im Bundesstaat Gujarat, wo die Quecksilbersäule regelmäßig Höchstwerte erreicht, streichen die Bewohner der Armenviertel die Dächer ihrer Häuser jetzt weiß, um die Hitze abzuwehren. In diesem Jahr starben Hunderte Menschen an Hitzestress, und ein Krankenhaus in Neu-Delhi öffnete eine Notfallstation für Hitzekranke. "Indien brennt", alarmiert Chandra Bhushan, einer der führenden indischen Umweltexperten, während die NASA schätzt, dass einige Regionen Indiens bis 2050 unbewohnbar werden könnten. Mit 18% der Weltbevölkerung, aber nur 4% ihrer Wasserressourcen, steht Indien unter akutem Wasserstress. Laut Regierungsdaten leiden mehr als 800 Millionen Menschen im Land unter Wassermangel.