Im Herbst ziehen in Oostduinkerke an der belgischen Nordseeküste die Pferdefischerinnen und Pferdefischer mit ihren Brabanter Kaltblütern in die eiskalte Nordsee, um Krabben zu fischen. Sie bewahren damit eine Tradition, die über 500 Jahre alt ist. Die Dokumentation erzählt die Geschichten von einigen der noch heute aktiven Pferdefischer: von der jungen Mutter Katrien Terryn, vom alten Seemann Marius Dugardein, von Stefaan Hancke, der sein Pferd vom Schlachthof gerettet hat. Mittlerweise wird die robuste Pferderasse wieder gezüchtet, die Brabanter sind für die Aufrechterhaltung der Tradition unabdinglich, denn das Meer kann beängstigend und gefährlich sein. Von den ruhigen Wintermonaten am einsamen Strand, bis in den Sommer, in dem es viele Touristen ans Meer zieht, begleitet die Dokumentation die Pferdefischer. Dieser Küstenabschnitt ist unverbaut, der Lauf der Gezeiten ist hier noch unverändert. Auch die Natur ist erhalten: um die Dünen kümmert sich eine Eselherde. Und manchmal kommen sogar Seehunde ans Ufer. Als Höhepunkt in jedem Sommer steht ein pompöses Garnelenfest an. Es ist eine Welt voller Kontraste: Auf der einen Seite steht das jahrhundertealte Handwerk, für das immer noch traditionelle Utensilien verwendet werden und auf der anderen Seite der ehemalige Fischerort, der sich im Sommer in eine Touristenhochburg verwandelt. Allein vom Krabbenfischen kann keiner der noch 15 aktiven Pferdefischer leben. Dennoch sind sich alle bewusst, dass sie die letzten sind, die eine alte Kulturtechnik erhalten. Aufgeben kommt für sie nicht in Frage. Besonders nicht, seit ihr Handwerk 2013 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde.