Unter den Fjorden Westnorwegens nimmt der Geiranger einen besonderen Rang ein. Wie kein anderer lockt er, tief im Land zwischen hohen Bergen gelegen, seit über 100 Jahren Touristen an. Naturfreunde, "Nordlandfahrer", wie einst der letzte Deutsche Kaiser, Wilhelm II., der immer wieder mit seiner Jacht "Hohenzollern" hier aufkreuzte. Sie alle ließen sich von einer Landschaft gefangen nehmen, die selbst Norwegens Königin Sonja in ihren Bann zog. In einem Gästebuch auf einem jener alten Bauernhöfe an den Steilufern des Fjords betitelte sie die Landschaft als "majestätisch". Die Höfe liegen meist auf hohen Klippen und sind nur über steile Pfade zu erreichen. Bewirtschaftet wird heute keiner mehr, die letzten wurden in der Mitte des 20. Jahrhunderts verlassen. Zu karg, zu mühselig und auch gefährlich war das Leben dort, in solch einer Einsamkeit. Die Bewohner zog es fort von hier, viele bis nach Amerika. Heute aber werden die Höfe als Kulturerbe vor dem Verfall geschützt, nachdem sie wiederentdeckt wurden. Die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die UNESCO seit 1972 als "Erbe der Menschheit". Die Fernsehreihe "Schätze der Welt" erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern.