Europas älteste Seen liegen im Dreiländereck zwischen Nordmazedonien, Albanien und Griechenland: der Ohrid- und der Prespasee. Die beiden Partner-Gewässer, die miteinander verbunden sind, formen seit über einer Million Jahren eine beispiellose Natur- und Kulturlandschaft. Die Dokumentation taucht ein in eine vom Massentourismus bislang noch weitgehend verschonte Region Europas. Am Prespasee leben seltene Schlangen, Landschildkröten und Vögel auf der Insel Golem Grad, eine Art vorzeitlicher Garten Eden, den Besucher nur mit ausgewählten Führern betreten dürfen. Pelikane ziehen ihre Kreise. Ihre Kolonien sind hier weltweit mit am größten. Aber Klimawandel und seit Jahrzehnten steigende Besucherzahlen bereiten Probleme: Am Prespasee zieht sich aufgrund wärmeren Wetters das Wasser zurück und mit ihm der Lebensraum für wichtige Flora und Fauna. Am Ohridsee beginnt sich mancherorts der Müll zu häufen. Zudem reicht die alte jugoslawische Infrastruktur für die Abwasserklärung nicht mehr aus. So manches Geheimnis der Region wird erst noch entdeckt: So ist das albanische Dorf Lin Archäologen zufolge über Tausende Jahre alt. Aber in dem verschlafenen Fischerdörfchen ist man noch alles anders als bereit, neugierige Touristen aufzunehmen. Im Winter feiern orthodoxe Christen die Taufe Jesu im Ohridsee, ein international unbekanntes Volksfest. Und bis auf weiteres geheim bleibt das Rezept der Ohrid-Perle, ein Schmuckstück, das nur zwei Familien vor Ort nach traditioneller Rezeptur herstellen.