Annika Richau hat ihren Traumjob erlernt. Gerade ist die 21-Jährige mit ihrer Ausbildung zur Pflegekraft fertig geworden. Nebenbei ist Annika im Betriebsrat ihres Krankenhauses aktiv und engagiert sich in der Verdi-Jugend. Der Personalmangel macht ihr zu schaffen. Gern hätte sie mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten - das ist für sie die Basis für gute Nächstenliebe und dafür kämpft sie. Kraft gibt ihr vor allem die St. Moritz Kirchengemeinde in ihrer Heimat Halberstadt, seit ihrer Kindheit ihr sicherer Hafen. "Ich liebe diesen Job, trotzdem gibt es oft genug Momente, in denen ich beginne, an meinem Glauben zu zweifeln", gesteht sie. Schon mehrfach musste sie Menschen in den Tod begleiten, die in ihren Augen noch nicht hätten sterben müssen. Heute arbeitet und lebt sie in Magdeburg, aber wenn sie nicht weiterweiß, fährt sie nach Halberstadt und sucht das Gespräch mit dem Gemeindepädagogen Christian. Danach ist der Akku oft wieder etwas voller. Seit einigen Wochen arbeitet Annika nun als Pflegefachkraft. Mehrmals im Jahr organisiert sie Aktionen und Infoveranstaltungen für Auszubildende, um sie über ihre Rechte und Möglichkeiten aufzuklären, die sie in ihrem Beruf haben. Sich für andere einzusetzen, ist für sie selbstverständlich.