Eine Art mikroskopisch kleiner Algenwald verwandelt das schwache Sonnenlicht in die Nahrungsgrundlage für ein ganzes Ökosystem. Vom Einzeller bis zum Wal sind alle Lebewesen der Arktis in einem komplexen Netzwerk von Fressen-und-gefressen-werden miteinander verbunden. Schmilzt das Eis und damit die Lebensgrundlage der einfachsten Organismen im Polarmeer, sind mittelfristig alle Meeresbewohner, aber auch Vögel wie die Trottellummen oder Raubtiere wie die Eisbären davon betroffen. Die Dokumentation zeigt, wie Forschende aus aller Welt die Veränderungen im Polareis messen. Zugleich dokumentieren sie das Anpassungsverhalten unterschiedlicher Tiere und ziehen daraus Rückschlüsse auf die natürlichen Nahrungsketten. Teilweise sind selbst hochkarätige Wissenschaftlerinnen wie Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut verblüfft von der Geschwindigkeit, mit der sich die Tierwelt der Arktis verändert. Plötzlich fangen sie Fischarten, die hier eigentlich nicht hergehören. Gleichzeitig geben ungewöhnlich anwachsende Populationen von Pinguinen am anderen Ende der Welt, in der Antarktis, den dortigen Forschern Rätsel auf. Und auf Cooper Island vor der Küste Alaskas erlebt der Ornithologe George Divoky ein kleines Wunder: Die Trottellummen, die er seit Jahrzehnten beobachtet, scheinen wieder mehr Junge großzuziehen. Warum das nicht nur ein gutes Zeichen ist, und wie all das mit dem grünen Schimmer unter dem Polareis zusammenhängt, erzählt dieser Film.