Im verlassenen Ort Varbovo, mitten im Rhodopen-Gebirge zwischen Bulgarien und Griechenland, hat die 31-jährige Maria Jekova Großes vor: Im Nirgendwo der bulgarischen Berge will sie eine Begegnungsstätte für Kulinarik schaffen. Das bulgarische Hinterland ist eine strukturschwache Region, und seit der EU-Osterweiterung haben fast eine Million Menschen das Land verlassen. Doch Maria glaubt an die Zukunft Bulgariens und möchte dessen Kultur und kulinarische Traditionen wiederbeleben. Nach Stationen in Italien und Norwegen kam die studierte Fotografin vor sieben Jahren nach Bulgarien zurück. Mit nur 23 Jahren kaufte sie ein fast zerfallenes altes Steinhaus in Varbovo - ohne Wasseranschluss, ohne Heizung, bei bis zu minus zehn Grad im Winter. In der Einsamkeit der Berge fing Maria an zu kochen und teilte ihr naturnahes, einfaches Leben und ihre selbst entwickelten Rezepte auf Social Media. Fans motivierten sie, sich bei der TV-Sendung Master Chef zu bewerben, die sie mit ihrer Interpretation authentischer bulgarischer Küche prompt gewann. Von dem Preisgeld kaufte sie einen alten Kartoffelspeicher, den sie zu einem Gästehaus und Restaurant umgebaut hat. Jetzt steht die erste Saison mit Gästen an. "Re:" begleitet die junge Frau ein Jahr lang in ihrem Leben im Einklang mit der Natur, fernab der Zivilisation - einem Leben, das von vielen Entbehrungen gekennzeichnet ist, aber auch von der Schönheit und dem Frieden unberührter Natur. Maria ist in Bulgarien eine Pionierin, aber sie ist nicht allein - immer mehr Bulgaren kehren aus dem Ausland zurück und entdecken ihr eigenes Land neu.