Steckt das Böse in jedem von uns? Was heißt eigentlich "gut" und "böse" wissenschaftlich betrachtet? Für "Terra Xplore" geht Biologin Jasmina Neudecker diesen Fragen auf den Grund. Welche Eigenschaften in uns lassen uns eher auf der guten oder auf der bösen Seite stehen? Was ist angeboren und was unserem Umfeld geschuldet? Darüber spricht Jasmina Neudecker mit der Kriminalpsychologin Lydia Benecke und einem verurteilten Sexualstraftäter. Zudem ordnet "Terra Xplore" das Stanford-Prison-Experiment kritisch ein und rückt die Forschungsergebnisse aus den 70er-Jahren ins richtige Licht. In diesem Experiment hatte Studienleiter Dr. Philip Zimbardo 1971 insgesamt zwölf junge Männer zu Wärtern und zwölf zu Insassen eines gefakten Gefängnisses gemacht - beides nach dem Zufallsprinzip. Zwei Wochen sollte das Experiment dauern. Aber schon nach sechs Tagen musste es abgebrochen werden, weil die Situation eskalierte und es zu Misshandlungen kam. Die Conclusio, die Zimbardo daraus gezogen hat, ist: Wenn sich Menschen die Gelegenheit bietet, gewinnt das Böse in ihnen die Oberhand. "Terra Xplore" geht dem nach und zeigt in einem eigenen, psychologisch betreuten und ethisch vertretbaren Sozialexperiment die Mechanismen, die dem Stanford-Prison-Experiment zugrunde liegen.