Der Privatdetektiv Philip Marlowe wird von dem reichen General Sternwood engagiert, der wegen der Spielschulden seiner Tochter Carmen erpresst wird. Wie sich herausstellt, ist Carmen infolge ihres Drogenkonsums in illegale Geschäfte verwickelt. Und auch Vivian, Carmens ältere Schwester, hat Kontakte ins Gangstermilieu von Los Angeles. Bei seinen Ermittlungen gerät Marlowe schnell selbst in ein komplexes Netz krimineller Machenschaften, das weit über die anfängliche Erpressungsgeschichte hinausgeht. Immer mehr zwielichtige Gestalten treten auf den Plan, bis schließlich niemand mehr weiß, wer wen hinters Licht zu führen versucht. "Tote schlafen fest" (1946) ist die Verfilmung von Raymond Chandlers Kriminalroman "Der große Schlaf" und nach "Haben und Nichthaben" (1944) der zweite Film von Howard Hawks mit dem Traumpaar Humphrey Bogart und Lauren Bacall in den Hauptrollen. Bacall als smarte und kühle Femme fatale und Bogart als charmanter und selbstsicherer Privatdetektiv liefern sich einen großartigen Schlagabtausch. Das Drehbuch mit seinen bissigen Dialogen und dem verwinkelten Plot stammt wie schon bei "Haben und Nichthaben" von Schriftsteller William Faulkner ("Licht im August", "Wilde Palmen"). "Tote schlafen fest" ist einer der wichtigsten Vertreter des amerikanischen Film noir. Die Figur des einzelgängerischen und einsamen "Private Eye" beeinflusste nachhaltig das französische Kino etwa von Melville oder nachfolgend der Nouvelle Vague.