Während Präsident Alijew sein Image mit der Klimakonferenz aufpoliert und die Kassen dank der EU und Öl- und Gaslieferungen an Deutschland klingeln, hat Alijew für oppositionelle Künstlerinnen, Künstler, Journalistinnen und Journalisten nur eins übrig: Gefängnis. "Tracks East" spricht mit Menschen, die trotz widriger Umstände versuchen, ihr Land neu zu denken - und trotz massiver Repression kritischen Journalismus betreiben. Sie stellen die Frage: Was bedeuten die Partnerschaften mit Aserbaidschan für die Menschen vor Ort - und ist die grüne Fassade von Präsident Alijew wirklich nachhaltig?Was die Regierung gegen unerwünschte Journalistinnen und Journalisten tut, mussten Fatima Karimova und ihr Mann aus erster Hand erfahren. Ihr Mann, ebenfalls Journalist, wurde nach einem Artikel über Irregularitäten bei Kommunalwahlen von den aserbaidschanischen Behörden bedroht. Karimova und ihr Mann leben jetzt in Deutschland, wo sie eine kritische Nachrichtenseite über Aserbaidschan betreiben. Wer in Aserbaidschan fernab des Greenwashings der Regierung eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Natur, Umwelt und Klimathemen sucht, wird erst bei kleinen, selbstorganisierten Projekten fündig. Murad betreibt in den Wäldern im Süden eine kleine Ökofarm - weil er der Fixiertheit für fossile Brennstoffe in seinem Land etwas entgegensetzen will. Sein "Eco Village" ist eine grüne Oase, abgeschieden von Industrie und Stadt. Das Projekt soll Impulse setzen für die kommenden Generationen in Aserbaidschan, die Murad für Natur und Umweltthemen sensibilisieren will.